Ziel des Projekts VertiModal ist die Erhöhung der Lager- und somit auch Umschlagkapazitäten für Sattelanhänger in den Terminals des Kombinierten Verkehrs, wobei weder die Stellfläche noch das vorhandene Umschlagequipment modifiziert werden. Hierdurch werden Engpässe abgebaut sowie vorhandene und zukünftige Potenziale zur Verlagerung von Lkw-Verkehren von der Straße auf die Schiene effizient nutzbar gemacht. Dies erfolgt durch eine Rahmenlösung, die den Trailer umgibt und ihn so de facto „containerisiert“ und stapelbar macht. Das Ergebnis der Lösung ist eine deutlich effizientere Nutzung vorhandener Stellplatzressourcen, da bedingt durch die Stapelung der Trailer die Grundfläche, die diese im Terminal verbrauchen deutlich reduziert wird. Dies führt zum einem zu einer Kostensenkung für den Umschlag von Trailern und zum anderen dazu, dass Terminals der Umschlag von Trailern erlaubt wird, die aufgrund zu geringer Stellflächen diesen bisher trotz Nachfrage nicht anbieten können. In einer frühen Phase des Projekts wird darüber hinaus geprüft, ob Potenziale für den Transport der Rahmenlösung inklusive Trailer auf der Schiene bestehen. Sollte dies der Fall sein würden zusätzliche Zeit- und Kostensenkungspotenziale ausgeschöpft und ein dementsprechendes
Lösungskonzept konzipiert.

Der Projektansatz von VertiModal konzentriert sich auf die Entwicklung einer offenen Rahmenlösung, ähnlich dem Tragrahmen eines im globalen Warenhandel bewährten ISO-Containers, welche den Trailer aufnehmen kann und in die Abstellvorgänge des Terminals integriert. Grundvoraussetzung für die Umsetzung ist die Kombinationsfähigkeit mit vorhandenem Umschlaggerät (Kran, Reachstacker, Mafi, etc.) und die Beachtung der systemischen Rahmenbedingungen (Machbarkeit, finanzieller Aufwand, technische Anforderungen) in Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs.

Durch die Auswahl einer geeigneten Lösung bietet VertiModal einen praxisnahen Ansatz, um das System „Kombinierter Verkehr“ deutlich effizienter zu gestalten und die Flexibilität und Nutzbarkeit im Handling von steigenden Trailertransporten marktgerecht zu entwickeln. Die dem Projekt zugrunde liegenden Zielstellungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Verbesserung der Flexibilität im Terminal im Umgang mit Sattelaufliegern durch Bereitstellung einer technischen Lösung zur „Containerisierung“ von kranbaren Sattelaufliegern
  • Verbesserung der Angebotsstruktur von Terminals durch erweiterte Lagerkapazitätenund verbessertes Handling von Trailern bei gleichbleibendem Flächenverbrauch
  • Verbesserung der Auslastung und wirtschaftlichen Nutzung von Terminals durch die erweiterte Angebotsstruktur und ggf. sinkende Kosten für Trailerumschläge durch reduzierte Fixkosten aufgrund von Mehrkapazitäten
  • erstmalige Ermöglichung des Umschlags von Trailern bei räumlich beengten Terminals

Das Projekt VertiModal hat sich, wie skizziert, die „Containerisierung“ von Sattelanhängern für die Stapelung in KV-Terminals zum Ziel gesetzt. Die Beseitigung von Engpässen beim Trailerumschlag in den Terminals durch effiziente Flächennutzung fördert eine weitere Verlagerung von der Straße auf die Schiene, welche ein erklärtes Ziel der Bundesregierung ist. Diese zusätzliche Verlagerung von Sattelanhängern, die sonst auf der Straße fahren würden und keine Konkurrenz zum Übersee-Containertransport darstellen, entlastet darüber hinaus die straßenseitige Infrastruktur. Insbesondere Brücken werden stark durch Lkw-Verkehre beeinträchtigt, was bereits zur vorübergehenden Sperrung von Brücken, wie der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen für Lkw über 3,5 Tonnen, geführt hat. Ein  Nebeneffekt der Verlagerung wäre zudem die Verringerung des Ausstoßes gesundheits- und klimaschädlicher Schadstoffe, deren volkswirtschaftliche Kosten nur geschätzt werden können. Direkte Auswirkungen auf die Produktions- und Verkehrswirtschaft sowie indirekt auch auf die Bevölkerung ergeben sich somit durch die Beseitigung von Engpassfaktoren im Terminal und dem damit verbundenen verbesserten Güterfluss.